Sonntag, 14. Oktober 2007

Meerstunde



In Norddeutschland ist es deutlich kälter als bei uns, das Auto empfängt uns mit der ersten Reifschicht des Jahres. Wir brechen gegen elf Uhr auf, da das Meer so unverschämt nahe scheint und wir auf dem Rückweg noch ein bisschen Salzluft schnuppern wollen.



Der Deich am Kaiser-Wilhelm-Koog strahlt förmlich im Sonnenschein, und wie schön wäre es, wenn uns dahinter das gleichfalls strahlende Blau der See erwarten würde. Leider ist es wie so oft, wenn man an der Nordsee ist: Das Meer ist gerade woanders. Ich krempele mir tapfer die Hose hoch und stapfe los, um wenigstens seinen Ausläufern "Guten Tag" zu sagen.



Nach zwanzig Minuten durch Glitsch und Matsch bin ich dem wirklichen Wasser nur unwesentlich näher gekommen.



In Anbetracht der Tatsache, dass es zwischen zwölf und eins ist und die Sonne brennt, entschließe ich mich, doch nicht bis Cuxhafen auf der anderen Seite zu laufen, sondern mit meiner Sommersprossenzucht wieder zurück zum Deich zu stapfen.



Zurück aus dem Matsch erwarten mich Robert und meine Schuhe, und wir nutzen das Geländer einer kleinen Brücke zum erstmaligen Testen des Selbstauslösers. Ich bin halbwegs zufrieden mit dem Ergebnis.



Praktischerweise gibt es auf dem Deich nicht nur Schafe (hinten rechts ganz klein!), sondern auch Duschen (vorne links ganz groß) für Wattfüße.



So können wir nach einer sehr netten Stunde Miniurlaub frisch mit ein paar Hackebällchen gestärkt und sogar wieder sauber in Richtung Solingen aufbrechen...

2 Kommentare:

Robert hat gesagt…

Alles in allem ist mir die Ostsee einfach lieber. Ich steh nicht so auf Watt, außer, sie kommen aus der Steckdose...
Aber schön wars da trotzdem und der Umweg hat sich gelohnt!

Andreas hat gesagt…

Sehr schöne Bilder. Mich wundert ja nicht, daß das ganze Wasser weg war - es ist ja in der Kürbissuppe gelandet.